Heuer blüht das Metzgergässle: Alt- und Neubürger

Unsere Landschaft ist mehr oder weniger stark vom Menschen beeinflusst oder auch erst durch menschliche Nutzung entstanden. Aus diesem Grund bezeichnet man sie als Kulturlandschaft, im Gegensatz zur Naturlandschaft, die vom Menschen unbeeinflusste Landschaft. Echte Naturlandschaften existieren heute nicht mehr, da überall ein menschlicher Einfluss nachweisbar ist.

Bei den Lebewesen kann man zwei Typen unterscheiden: Autochthone Arten sind Arten die sich im aktuellen Verbreitungsgebiet evolutionär gebildet haben oder dort ohne menschlichen Einfluss im Zuge von natürlicher Arealerweiterung eingewandert sind. Demgegenüber sind allochthone Arten direkt oder indirekt durch den Menschen in ihren Lebensraum eingeführt worden.

Viele Pflanzenarten sind mit Beginn des Ackerbaus in Mitteleuropa eingeführt worden, man nennt sie Archäophyten. Sie gelten zwar nicht als einheimisch (indigen), werden aber insbesondere im Naturschutz als heimisch betrachtet.

Als Neophyten bezeichnet man Pflanzen, die erst nach 1492 eingewandert sind. Mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus beginnt die Zeit des intensiven Austausch von Lebewesen zwischen Europa und Amerika und in der Zwischenzeit gilt das für die ganze Welt.

Die ökologischen Auswirkungen von Neobiota auf die Natur werden in Fachkreisen kontrovers diskutiert. Während die meisten Neobiota nur geringe ökologische Folgen haben gibt es eine Reihe von Arten, die einen starken negativen Einfluss auf ihren neuen Lebensraum haben. Bei den Pflanzen wären hier das Drüsige Springkraut oder der Japanische Staudenknöterich zu nennen. Auch die allergieauslösende Ambrosia ist ein Neophyt. Das Jakobs-Greiskraut ist hingegen eine bei uns einheimische Art. Es hat sich erst in letzter Zeit stark ausgebreitet und neue Standorte erobert. Aufgrund der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide ist es für Rinder, Pferde und auch für den Menschen giftig.