Heuer blüht das Metzgergässle: Pollen, die Larvennahrung von Wildbienen

Schon seit langer Zeit ist bekannt, dass manche Bienenarten beim Pollensammeln die Blüten vergleichsweise weniger und immer wieder derselben Pflanzenarten besuchen, während beim Nektarerwerb das Blütenspektrum wesentlich breiter ist.

Bienenarten, bei denen die Weibchen ausschließlich Pollen einer Pflanzenart oder nah verwandter Pflanzenarten sammeln bezeichnet man als oligolektisch. Im Gegensatz zu polylektischen Arten, die beim Pollensammeln keine Bindung an bestimmte Pflanzenarten zeigen, sind oligolektische Arten nicht in der Lage, auf andere Larvenfutterpflanzen auszuweichen. In der Regel sind die Blühzeiten der spezifischen Pollenquellen mit den Flugzeiten der entsprechenden Arten aufeinander abgestimmt, die daher meist nur eine Generation besitzen.

Von 429 nestbauenden Bienenarten Deutschlands sind 138 (ca. 32%) oligolektisch. Sie sind beim Verschwinden ihrer Pollenspender lokal vom Aussterben bedroht. Die Vielfalt an Wildbienen unterstützen wir am besten, indem wir in der gesamten Landschaft eine große Vielfalt an Blüten und Strukturen bieten. Die Bienen suchen sich dann automatisch ihre bevorzugten Blüten in der für sie passenden Jahres- und Tageszeit.